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Unternehmen weiter unter Druck

Die Arbeitgeber im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen haben die von der Bundes- und Landesregierung beschlossenen Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen begrüßt. „Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zurück zur Normalität, zur wirtschaftlichen Erholung des Landes“, sagte Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.

Gleichzeitig mahnte er aber: „Wir alle haben durch unser besonnenes Verhalten diese Lockerungen erst ermöglicht. Verspielen wir diese Errungenschaft nicht wieder durch zu sorgloses Verhalten.“ Wie wichtig die weitergehenden Lockerungen sind, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse einer Umfrage zu den Krisenauswirkungen unter den rund 430 Mitgliedsunternehmen der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. In zwei von drei Unternehmen läuft die Produktion nur eingeschränkt bzw. steht still. Über 71 % der befragten Unternehmen beklagen leichte bis mittlere bzw. starke Auftragsrückgänge. „Der weltweit vernetzten Industrie in der Region wird diese Krise noch eine ganze Zeit in den Knochen stecken“, ahnt Erlhöfer. Noch immer arbeiten in knapp 60 % der Unternehmen die Beschäftigten von zu hause aus, vorausgesetzt der Arbeitsplatz lässt dies zu. 33 % der Betriebe fahren aktuell Kurzarbeit, weitere
13 % planen dies in Kürze. „Das zeigt: wir sind längst nicht über den Berg“, so Erlhöfer mit Blick auf die Ergebnisse der Umfrage.

„Die Verunsicherung in den Betrieben ist nach wie vor groß. Unsere Unternehmen melden uns Zuliefererprobleme, fehlende Planbarkeit und Auftragseinbrüche als größte Hemmnisse. Hoffen wir, dass mit den weiteren Lockerungen nun Vertrauen zurückgewonnen werden kann und sich die Wirtschaft möglichst schnell erholt“, so Erlhöfer abschließend. Denn nach dem massiven Konjunktureinbruch durch den Shutdown müsse der Wirtschaftsmotor insbesondere im Interesse von mehreren Millionen Arbeitnehmern jetzt wieder anspringen.