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Digitalisierung an Schulen - jetzt

WLAN, Tablets, Lernen am Laptop, vernetzter Unterricht? An fast allen Schulen in Nordrhein-Westfalen eine schöne Zukunftsvision. „Bei der es wohl vorerst auch bleibt, geht es nach der NRW-Landesregierung“, bedauert Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.

Ministerpräsident Laschet und vier weitere Landeschefs haben die von der Bundesregierung geplante Grundgesetzänderung zur Digitalisierung von Schulen kritisiert. Nun droht der Digitalpakt bei der Abstimmung im Bundesrat zu scheitern. Dabei wollte der Bund fünf Milliarden Euro bereitstellen und die Schulen digitalisieren. „Diese Gelegenheit nun aufgrund von befürchtetem Macht- und Einflussverlust der Länder verstreichen zu lassen, kann ich nicht glauben“, sagte Erlhöfer am Montag in Bochum. NRW, Sachsen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg sehen in der Gesetzesinitiative einen zu großen Eingriff in die Hoheitsrechte der Länder, sie lehnen eine Einheitsschulpolitik aus Berlin ab. Kritik, die Erlhöfer nicht versteht: „Andere Staaten machen uns seit Jahren vor, wie gute Bildung, wie digitalisierte Bildung funktionieren kann – und wir verzetteln uns in unserem föderalen System. Wer das Chaos bei G8 und G9, das Prozedere bis zur Einführung des Zentralabiturs erlebt hat, der hat dafür schon lange kein Verständnis mehr“, ärgert sich Erlhöfer. „Und jetzt, an der Schwelle in ein neues, digitales Zeitalter, verschlafen wir die Entwicklung erneut und betreiben unsinnige Machtspielchen. Das muss aufhören“, so Erlhöfer, der vor allem die jungen Menschen an weiterführenden Schulen im Blick hat. „Wir müssen die jungen Menschen auf eine immer digitalisiertere Arbeitswelt vorbereiten. Wenn wir die Entwicklung an den Schulen verpassen, müssen Unternehmen bei der betrieblichen Ausbildung ganz von vorne anfangen. Das kann nicht sein“, sagte Erlhöfer abschließend.