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AGV fordert: Die Ampel muss nachlegen

So wichtig und richtig die Maßnahmen des dritten Entlastungspaketes der Bundesregierung für die Bürgerinnen und Bürger des Landes sind, so wenig spürbare Erleichterungen werden die Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen aus dem am Sonntag vorgestellten Paket ziehen. Die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum appellieren daher an die Politik: Schärfen Sie nach. Ansonsten droht insbesondere der energieintensiven Industrie die Luft auszugehen.

„Immer mehr Unternehmen brauchen unmittelbare Hilfe, vielen drohen angesichts der massiven Kostenbelastung kurzfristig deutliche Produktionskürzungen und bald die Schließung“, warnte AGV-Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer am Montag in Bochum. Zwar hätten viele Unternehmen noch laufende Lieferverträge für Gas und Strom, spätestens zum Jahreswechsel rolle die Kostenwelle aber ungebremst auf die Unternehmen zu. „Bislang sind unsere Mitglieder dieser Welle schutzlos ausgeliefert, der Staat muss eingreifen“, so Erlhöfer.

Die Ankündigung, Kreditangebote für notleidende Betriebe auszuweiten, liefert noch keine Antwort auf die Kernfrage, wie Produktion am Standort Deutschland angesichts einer unkalkulierbaren Energiepreisexplosion überhaupt aufrechterhalten werden könne. „Der Politik muss klar sein, dass ohne wettbewerbsfähige Energiepreise die gesamte industrielle Basis und damit Millionen von Arbeitsplätzen in Gefahr sind“ sagte Erlhöfer. Nach der Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas seien die vorliegenden Maßnahmen das nächste Paket, das an den tatsächlichen Problemen der Unternehmen vorbeigehe. „Die Bundesregierung muss nun schnell gegensteuern“, so Erlhöfer abschließend.